Freitag, 12. Mai 2017

Von der Bedeutung geerdet zu sein



Erdung, geerdet sein, ist wichtig für uns Menschen.
Sich verbunden fühlen, mit Mutter Erde ist in dieser Zeit wichtiger als je, da so viele Menschen von dieser Verbindung nicht viel zu spüren scheinen und weder die Kraft zu schätzen wissen, die es einem gibt, in und mit der Natur zu sein, noch die Erde achten als Quelle unseres ganz rein körperlichen Überlebens, als das, woraus unser Körper ist uns sich jeden Tag erneuert, indem wir die Dinge Essen, die uns die Erde gibt und in dem Klima leben, dass sie für uns bereit stellt. Ein Klima, in dem wir lebensfähig sind und an vielen Stellen des Globus, sogar im Überfluss und Wohlbefinden. Doch wo wir heute alles haben und uns abschotten können von der Natur über Heizung und Klimaanlage in geschlossenen Räumen, denken wir kaum noch darüber nach, wir sehr wir davon abhängen, dass die Erde in ihrem Gleichgewicht bleibt und dass wir die Böden nicht vergiften und ausbeuten und auch alle anderen Ressourcen nicht, besonders auch das Wasser. Um die Energie machen wir uns vielleicht noch Sorgen, um das Öl und die Kohle, weil wir ihre Endlichkeit schon etwas näher sehen, aber um das empfindliche Gleichgewicht des sauberen Trinkwassers Sorgen sich nur die bei denen es schon am Ende ist, und die das machtlos mit ansehen müssen.
Das Gefühl für diese wunderbare Lebensspenderin Erde in sich wieder wachsen zu lassen und wach zu rufen, ist also ein enorm wichtiger Aspekt der Erdung.
Doch auch die Erdung im energetischen und übertragenen Sinne ist unverzichtbar wichtig für unser Wohlergehen.
All zu oft denken wir nur an das Licht und die Leichtigkeit und wollen mit der Erdenschwere nichts zu tun haben. Der Baum ist verwurzelt und kann nur so in die lichte Höhe wachsen. Doch vielleicht denken wir, der Baum ist aber auch starr und nicht frei. Wir wollen frei und leicht sein wie ein Schmetterling. Doch bedenken wir, dass der Schmetterling von jedem Windhauch fort geblasen werden kann. Und auch der Schmetterling hatte einmal ein Stadium in der er fest mit der Erde verbunden war und nur über die Blätter kriechen konnte. Ohne diesen Schritt hätte er nicht Schmetterling werden können.
Vielleicht waren unsere Seelen alle einmal ein Baum oder ein Schmetterling, wer weiß, und haben so erfahren wie es ist, dies zu sein. Doch in unserem Leben als Menschen, sind wir wie eine energetische Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen oben und unten. Wir brauchen die Kraft die uns die Erde, das geerdet sein gibt, um überhaupt all das Lichte und Hohe aufnehmen und halten zu können und es auf die richtige weise zu nutzen. Sonst zerfasern wir zu schnell und flattern haltlos wie ein Schmetterling im Sturm.
Wenn jemand sagt, die Erdenschwere, dass sind doch so langsame und träge, so niedrige Schwingungen, die will ich doch nicht, dann vergisst er, dass wir einen Körper haben, der aus Erde ist. Wie wollen wir den auf höhere Schwingungen bringen und gesund mitnehmen, wenn wir uns nicht erst einmal auf ihn und mit ihm einschwingen in einen Takt. Wir brachen etwas, aus dem heraus wir wachsen können, wir brauchen den Ursprung um den Weg zu einem Ziel zu finden. Wir müssen wissen wo wir herkommen, damit der Kompass oder die Karte uns was nützen. Was mache ich mit der Besten Wegbeschreibung und dem schönsten Ziel, wenn ich nicht wo ich jetzt bin? Ich habe keine Ahnung, wohin ich mich wenden soll, ich bin verloren im Wirrwarr der Möglichkeiten und tappe Blind umher.
Mein geerdet sein, macht mich zu einem Gefäß in das das Licht hineinfließen kann und je besser es gemacht ist, umso mehr Licht kann es fassen. Ohne Gefäß hat das Licht keine Form und kann sich nicht sammeln. Es zerstreut sich und kann nicht wirken. Wenn wir nicht geerdet sind, nur hohe Schwingung suchen, bewirken wir nichts, können wieder für uns Heilung bewirken und verwirklichen wozu wir uns berufen fühlen, noch können wir für andere etwas gutes bewirken. Jeder Heiler weiß dies, wenn er Erfolg hat und jeder kann das in seinem Leben sehen, wenn er es unter die Lupe nimmt. Und in irgendeiner Form zu wirken, ist der Grund, warum wir alle hier sind, warum die Seele auf die Erde kam.
Für uns Menschen, fängt im Idealfall das Erden mit der Geburt an. Die Seele, reines, hoch Schwingendes „Licht“ kommt in die feste Form der Erde, den Körper. Wie das Raupenstadium beim Schmetterling, folgt die Zeit im Bauch der Mutter, die Zeit in der die Verbindung zwischen Körper und Seele sich im Schutzraum aufbaut und genug damit zu tun hat, diesen Körper zu bilden und anzunehmen, sich noch nicht groß mit der Welt außen sollte befassen müssen, weil für alles gesorgt ist.
Hier beginnt das Erden im Sinne von Geborgenheit und Verbindung und sollte nach der Geburt weiter gehen.
Je mehr ein Kind in diesen ersten frühen Zeiten die Geborgenheit und Bindung als Sicher erfahren hat, desto sicherer und freier ist es später im Leben. Wir wissen wohl inzwischen alle, und die Wissenschafter bestätigen es und ja, was wir eigentlich, wären wir selbst gut geerdet, auch aus unsere Gefühl heraus hätten wissen können, dass ein Kind nicht besser mit der Welt klarkommt, wenn man es früh an deren Unsicherheit und Gefahr gewöhnt indem es lernt, dass es keine Sichere Bindung gibt, auch nicht die, zur Mutter, sondern umgekehrt.
Jean Lindhoff beschreibt dies in ihrem Buch „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück“ sehr anschaulich am Beispiel einen kleinen Volkes im Dschungel Venezuelas. Je sicherer Kinder sich fühlen können, im Bauch der Mutter, weil diese entspann und in sicherem Umfeld lebt und das Kind in ihrem Bauch willkommen heißt und so Wohlfühlhormone und keine Stresshormone oder gar Abwehrgedanken das Kind umgeben, und je enger die Verbindung nach der Geburt, desto freier wird das Kind.
Erdung, sichere Verbindung, verwurzelt sein, macht frei.
Ein Kind, das jedes mal fürchten muss, wenn er sich ein Stück entfernt, ist die Mutter weg, wenn es sich umblickt, oder das all zu oft die Augen aufschlug und allein war, dem man ständig droht, es allein zu lassen, wird sich sehr genau überlegen, wie weit oder ob überhaupt es weg geht. Wenn es aber ununterbrochene Nähe hat und nur die Erfahrung macht, dass die Mutter immer dann, wenn es langsam beginnt sich aus eigenem Entschluss ein Stück in die Welt zu begeben, sofort da ist, wenn es sich umblickt oder zurückkommt, das wird sich immer rascher und leichter in die Welt trauen. Immer jemanden vorzufinden wenn man zurück kommt, immer mit der gleichen Selbstverständlichkeit angenommen zu werden, egal wie weit, wie lange man weg war oder was eventuell passiert ist, das stärkt enorm. Nie die Erfahrung machen zu müssen, an dieser wichtigen Grundverbindung zweifeln zu müssen, nie fort gewiesen zu werden, sondern stets nur die Versicherung zu haben, „wenn du gehst, bin ich da, wenn du wiederkommst“, das macht frei. Abgestellt zu werden und dann allein stehen gelassen in fremder bedrohlicher Umgebung,  aufzuwachen uns dem Unbekannten schutzlos ausgeliefert zu sein, an Fremde Menschen übergeben zu werden die man nicht als sicher empfindet, die Welt freudvoll erkundet zu haben und dann, wenn einem die Sehnsucht nach dem Schutz der Mutter wieder in den Sinn kommt, ganz allein zu sein oder  für einen Fehler mit Liebesentzug bestraft zu werden, das sind Dinge, die die Erdung schwächen. Wir haben keine tiefen starken Wurzeln ausgebildet. Die erste wichtige Phase war nicht sicher. Diese Unsicherheit macht uns schwach. Ohne starke Wurzeln kippt der Baum, wenn er zu hoch zu wachen versucht. Ohne starke Wurzeln kann ihn jeder etwas stärkere Wind entwurzeln. Ohne die tiefe Verbindung mit dem Sein, ohne unser Urvertrauen, können wir keine großen Aufgaben bewältigen.
Wenn wir nicht das Glück hatten, mit so großer Sicherheit und stabilen Verbundenheit unserer ersten Monate im Bauch und die ersten Jahre danach (je früher desto prägender und grundlegender können schon „kleinere“ Dinge sein, die diese Bindung stören) aufzuwachsen, dem steht die Aufgabe bevor, seine Erdung später ganz bewusst zu finden. Leider ist es in unserem Kulturkreis schon seit Jahrhunderten nicht mehr die Regel, in so tiefer Sicherheit aufzuwachsen. Viel zu viele Menschen lebten schon immer in Angst oder Dauersorgen, die sich auf die Kinder übertrugen, spüren die Kinder als Last, sind von den Umständen oder den Gesellschaftlich für Richtig befundenen Regeln dazu veranlasst worden den Kindern nicht die nötige Bindung und Sicherheit zu geben. Ja, es gab Zeiten, in denen war es wissenschaftlich gesichert, das dieses „verhätscheln“ zum Schaden der Kinder sein und man sie vom ersten Tag an, an die harte Realität des Lebens gewöhnen müsse, damit aus ihnen freie und starke Menschen werden. Und natürlich haben die Kriege jedes Gefühl von Sicherheit in den Menschen von Grund auf erschüttert. Das Leid unserer Vorfahren macht es also nicht leicht, sich selber geerdet und geborgen zu fühlen. Wie also kann ich es da an die Kinder weitergeben.
Doch auch meine Herkunft zu kennen, meine Wurzeln in der Kultur, der Abstammung, der Geschichte, ist ein Teil der Erdung. Seine Wurzeln zu kennen, heißt nicht, dass ich weiter so leben muss, wie meine Vorfahren und bei dem bleiben muss, was der Ursprung meiner Kultur ist, doch es ist Teil davon mich zu kennen, meinen Ursprung, meine Geschichte als Wesen hier auf der Erde. Denn nur wenn ich weiß, woher ich komme, kann ich einen Weg wählen um dahin zu kommen, wo ich nun beschließe sein zu wollen. So einfach und so schwer.
Erdung hat viele Aspekte, und wir brauchen sie um unsere Kraft zu finden. Ohne unsere Kraft, ist unsere Freiheit nicht wie der Flug des Adlers, der den Wind nutzt, auf ihm gleitet, von ihm getragen wird, sondern wir werden hin und her geworfen, hilflos wie ein Blatt im Wind. Ohne ein Gefäß, kann ich kein Leben spendendes Wasser sammeln und wenn ich hell und licht sein will und Licht in die Welt tragen, muss ich auch was festes haben, das ein Gefäß für das Licht sein kann. Der Engel, der beschloss, als Mensch auf die Welt zu kommen um anderen Menschen zu helfen, muss einen Körper haben, damit die andern ihn sehen und sich helfen lassen. Und wenn wir unsere Engelnatur in uns finden wollen, dürfen wir die niedrige Schwingung der Angst loslassen und die hohe Schwingung der Liebe in uns wachsen lassen. Doch genau das ist es, was die Erdung uns hilft zu erreichen. Sie ist kein Hindernis auf dem Weg zu Licht und Leichtigkeit, sondern ein der Weg über den wir dorthin kommen können.